Jahrhundertealtes Handwerk

Vor mehr als 300 Jahren wurde im Montafon der erste Montafonertisch angefertigt. Dank Tischlern wie Markus Juen aus St. Gallenkirch ist der Erhalt dieses kulturellen Erbes sichergestellt.

Ein Montafonertisch ist ein echtes Stück Kultur aus dem Montafon. So werden für die Herstellung auch ausschließlich heimische Hölzer wie Birne, Kirsche, Eiche, Buche, Nuss, Ulme oder Ahorn verwendet.

Die Herstellung eines echten Montafonertischs ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Handwerk“. Auch heute noch wird alles in präziser Handarbeit gefertigt, was den Tisch mit der traditionellen Schieferplatte in der Mitte zu einer wahren Wertanlage macht. „Der Tisch wird im Montafon als Familienstück von Generation zu Generation weitergegeben“, erzählt Markus Juen, der sich u.a. seit Jahren auf die Herstellung von Montafonertischen spezialisiert hat.

„Hauptsächlich aus feinem, schwarzem Wollstoff hergestellt, sind es die vielen Details die dieses Gewand so kostbar machen“, erklärt Ulrike Bitschnau vom Landestrachtenverband Vorarlberg. Hervorzuheben sind an dieser Stelle die außergewöhnlichen Stickereien. In reiner Handarbeit werden mehrere Teile der Montafoner Festtagstracht mit Seidengarn bestickt. Als Motive dienen in der Region heimische Blüten und Blumen sowie mit Goldfäden umwickelte Schlingen. Zu finden sind die aufeinander abgestimmten Stickereien auf den Schürzenbändern, dem Kragen, den Ärmeln der Jacke (Glöggletschopa), den Zopfbändern und dem Brusttuch. Alleine an den Stickereien auf den Schürzenbändern, dem Brusttuch und dem Kragen arbeitet eine Stickerin 500 Stunden.

Kopfbedeckungen

Von besonderer Bedeutung sind bei der Montafoner Tracht für Frauen auch die unterschiedlichen Kopfbedeckungen.

Da wären der Schäppel, das Mäßli, der Sanderhut und die Pelzkappa. Ersterer wird beispielsweise aus Gold- oder Silberdraht gefertigt und mit bunten Glassteinen, Perlen und Seidenblumen verziert. Die an eine Krone erinnernde Kopfbedeckung wird von Mädchen bis zu ihrer Hochzeit getragen. Weniger funkelnd aber keineswegs weniger auffallend ist das aus Schafwolle gefilzte Mäßli. Die Form – und auch der Name – leitet sich von einem Getreidemaß ab. Erst seit 2012 das Mäßli nach vielen Jahrzehnten der Vergessenheit wieder hergestellt. Als Material dient die Wolle des Montafoner Steinschafs. Seit etwa 100 Jahren gehört auch der Sanderhut zur Montafoner Tracht. Es handelt sich dabei um ein Modell der Hutmacherei in Sander in Schruns und wird entweder aus schwarzem Filz oder schwarzem Stroh hergestellt. Die Unterseite der Krempe ist mit goldenen Borten verziert.